Tag17 – Ferro statt Clasico

03.09.2014, 18:00 Club Ferro Carril Oeste – Gimnasia e Esgrima de Jujuy / Primera B Metro / Estadio Arquitecto Ricardo Etcheverry / 0:1

Nachdem unsere Pesoreserven sich dem Ende neigten, war heute mal wieder der Weg zur Boston Galerie angesagt. Der Kurs für den Euro blieb bei 1:18 stabil, nur der für den Dollar sank leicht von 14 auf 13,8, wir konnten es verkraften weil wir erst einmal unsere letzten Dollars aus Paraguay tauschen mussten.

Schnell noch ein Frühstück bei uns um die Ecke eingenommen und schon sollte es wie bereits Samstag wieder nach La Plata gehen. Dort wollten wir uns in der Copa Sudamericana den Clasico zwischen Gimnasia und Estudiantes La Plata um 14:00 ansehen. Leider blieb es bei dem wollten, da das Spiel entgegen einiger Internetseiten nicht im modernen Stadion von Estudiantes, sondern im bereits Samstag besuchten Ground von Gimnasia stattfinden sollten. Dies stellten wir leider erst vor Ort fest, als wir mit der Bahn von Constitucion nach La Plata und von dort aus mit dem Taxi zum Stadion gefahren sind. Eine Stunde vor Spielbeginn war keine Menschenseele zu sehen, sodass wir schnell merkten, dass hier etwas nicht nach Plan läuft. Da auch die Ticketfrage noch nicht geklärt war, entschieden wir uns zurück nach Bs As zu fahren, da dort abends einige Zweitligaspiele möglich waren, unter Anderem Ferro Carril.

Wir waren trotzdem zuerst etwas niedergeschlagen, sodass wir in einer Bar direkt am Bahnhof von La Plata zum Literbomben-Vernichten übergingen, was uns danz passabel gelang. 😉

Nunja, Hoppen ist halt nicht immer ein Wunschkonzert und hin und wieder läuft auch mal etwas anders als geplant, aber ausser dem Zeitverlust hat uns der Ausflug nach La Plata inklusive Taxi- und Zugfahrten insgesamt ca. 4 Euro pro Nase gekostet, also alles überschaubar. Auf dem Weg zurück nach Buenos Aires machten wir ein Experiment: Man sieht hier so gut wie niemanden Alkohol auf der Strasse oder in Zügen konsumieren, selbst die letzten Asis, Obdachlosen, Junkies etc. halten sich hier zurück. Wir wollten es in der Bahn auf der Rückfahrt also mal ausprobieren, da wir mittlerweile gut Durst hatten. Es sind zwar überall Schilder in den Bahnen angebracht, dass das Trinlen verboten ist, aber wirklich interessiert hat sich kein Schaffner oder Security für unsere offenen Quilmes-Dosen.

Von Constitucion mit dem günstigen Taxi sind wir bis vor den Ground gefahren, der in einer Hochhaussiedlung liegt. Für 225 Pesos erstanden wir Karten fuer die Haupttribüne, die ein wirkliches Schmuckstück ist. Sitzbänke aus Metall mit geschwungenen Füssen und Armlehnen aus Holz, dazu sehr steil mit Betondach drüber, von hier ein schöner Blick auf die Hochhäuser gegenüber, die hinter der leider nicht mehr existierenden Gegengerade empor ragen. Diese wurde vor Kurzem abgerissen, es stehen lediglich noch die Räumlichkeiten sowie Treppenaufgänge, ich vermute, dass die Tribüne einfach mehr als baufällig war. Dies trifft auch auf die Heimkurve zu, total verrostete Gestänge, die schon sehr alt wirken, aber ihren Dienst scheinbar noch sehr gut verrichten. Dazu passt die relativ neu gebaute Tribüne hinter dem anderen Tor überhaupt nicht. Insgesamt versprüht das Stadion der Eisenbahner (Ferro Carril Oeste bedeutet übersetzt die „Eisenbahnder des Westens“, da direkt am Bahnhof im Westen der Stadt gelegen) einen netten Charme inmitten des Wohngebietes auf der einen und der Bahnanlagen auf der anderen Seite sowie der alten Tribünen. Hier ist die Welt noch in Ordnung und der Fussball wie er sein soll! Der Fussball, den wir zu sehen bekamen war auch gar nicht schlecht, Ferro legte gut los, verpasste es aber das Tor zu machen und nach alter Weisheit bekommst du hinten einen rein, wenn du vorne keinen machst und so war es dann auch. Die Stimmung war trotzdem recht gut und die laut Zeitungb 5.000 Fans (laut uns vielleicht 2.500) sangen Ihre Lieder die meiste Zeit doch sehr laut, auch einige uns bisher unbekannte Melodien erreichten unser Gehör.

Mit dem gesamten Abend zufrieden machten wir uns auf den Weg nach San Telmo, um den Abend noch bei Pizza und ein paar Quilmesbomben ausklingen zu lassen, es muss ja nicht immer Steak sein, aber die Literbomben passen einfach zu jeder Speise. 😉

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